17.02
2022

„Heute bist du der Chef!“

Wer hat sich nicht mal erträumt, alles bestimmen zu können? Auszubildende an der SRH Pflege konnten jetzt zeigen, dass sie das Zeug dazu haben.

Foto: Die drei Azubis besprechen den Dienstplan

Die drei Azubis besprechen den Dienstplan mit Praxisanleiter Gregor Breuninger (2.v.r.). Foto: Samira Mahmood Enguita

Vom Azubi zum Chef: Im Rahmen des Projekts „Schüler:innen leiten“ haben Auszubildende der SRH Pflege und des SRH Klinikums Karlsbad-Langensteinbach drei Tage lang in Heidelberg den Frühdienst geleitet. Seit Herbst 2020 lernen Sarah Schäfer, Melisa Madera und Angelo Cucchiara den Beruf „Pflegefachfrau bzw. -mann“. Im zweiten Jahr der Ausbildung können sie die Theorie noch stärker mit der Praxis verbinden. Unterstützt wurden sie von ihrem Praxisanleiter Gregor Breuninger und zwei Kolleg:innen.

Die SRH Pflege hilft in Heidelberg jungen Menschen nach Unfall oder Krankheit dabei, ihren Alltag selbstständig zu gestalten. Dafür bildet der Pflegedienst der SRH Berufliche Rehabilitation gezielt Fachkräfte aus, nach der neuen generalistischen Ausbildung. „Sie werden im Umgang mit allen Altersklassen geschult, statt sich wie bisher auf die Arbeit mit Kindern, Erkrankten oder alten Menschen festzulegen. So können sie ihr Wissen noch flexibler einsetzen“, erklärte Gregor Breuninger.

Im Praxisprojekt wurde ein:e Auszubildende:r zur Schichtleitung ernannt, während die anderen die Arbeit der Fachkräfte übernahmen. Gemeinsam organisierten und verteilten sie Medikamente, planten Termine, koordinierten das Personal und führten Telefonate. Außerdem übernahmen sie die medizinische Behandlungspflege und Wundversorgung. Dabei mussten die Auszubildenden die Bedürfnisse von über 30 Bewohnerinnen und Bewohnern im Auge behalten. Nach einem Tag wurden die Rollen im Team getauscht.

Angelo Cucchiara leitete die Schicht am ersten Tag des Projekts. „Ich hatte sehr viel Spaß. Es war eine neue, ungewöhnliche Situation, doch es hat alles gut geklappt. Ich habe mitbekommen, dass eine Stationsleitung eine ganze Menge zu tun hat“, reflektierte der Auszubildende mit einem Schmunzeln.

Seine Kolleginnen empfanden seine Arbeitsweise als gut gelungen und konnten es gleichzeitig kaum erwarten, die Aufgabe selbst zu übernehmen. „Ich habe mich darauf gefreut, etwas Neues zu lernen. Schon vorher hat es mich in den Fingern gejuckt, denn Theorie ist nicht gleich Praxis“, sagte Sarah Schäfer. Auch Melisa Madera war gespannt auf die neue Rolle, besonders auf das Personalmanagement. Doch die Auszubildenden gehen auch selbstkritisch mit ihren Tätigkeiten um und überlegen im Nachhinein gemeinsam, an welchen Stellen sich etwas verbessern lässt.

In diesem abgesicherten Raum mit den Helfern als Stütze im Hintergrund sei das Projekt ein erster Test für die Praxis im Arbeitsalltag, sagte Gregor Breuninger: „So hat sich gezeigt, dass alle drei schon sehr fit in ihrer Arbeit sind. Die Auszubildenden haben schnell gelernt, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in neuen Situationen einzusetzen und konnten das vertrauensvolle Verhältnis zu den Bewohnerinnen und Bewohnern vertiefen.“

Ziel ist, dass die Azubis selbstbestimmt immer mehr Verantwortung übernehmen. Gregor Breuninger ist sich sicher, dass alle drei an den Herausforderungen wachsen: „Die drei sind über die Tage noch mehr zusammengewachsen, haben sich toll ergänzt und dabei immer den Grundsatz im Fokus behalten: Es geht in erster Linie um das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen, für die wir alle zusammen die Verantwortung tragen.“

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