
Alltagsbegleiter Florian Maier organisiert für die Bewohner:innen der SRH Pflege den Badetag.
Im Baderaum im ersten Stock der SRH Pflege hat Florian Maier verschiedene Badezusätze aufgebaut und das warme Wasser ist in die große Badewanne eingelassen. Der Badelift steht bereit. „Jede Bewohnerin und jeder Bewohner kann jetzt ganz individuell entscheiden, wie der Badetag ablaufen soll“, erklärt Alltagsbegleiter Florian Maier. Mit seinem Badewagen geht er in den Tagen davor auf Werbetour von Zimmer zu Zimmer und vereinbart mit den Interessent:innen Termine.
Neben den Badezusätzen in den unterschiedlichen Duftrichtungen, sorgt Maier dafür, dass im schlichten Baderaum Wohlfühlatmosphäre herrscht. „Jeder Badegast darf selbst entscheiden, ob wir den Raum abdunkeln, warmes Licht arrangieren oder ob Musik abgespielt werden soll.“ Das Konzept geht auf, die Bewohner:innen der SRH Pflege nehmen das Angebot gerne an und genießen individuelle Entspannung. „Es ist schön zu beobachten, wie bestimmte Düfte Erinnerungen und damit positive Gefühle wecken“, beschreibt der Alltagsbegleiter. Er selbst trete dabei in den Hintergrund und versteht sich als Dienstleister, der während des Badegangs lediglich aktiv eingreift, sollte es zu Komplikationen kommen. „Die Bewohner:innen entscheiden komplett selbst, wie der Badegang abläuft,“, ergänzt Maier.
„Wir machen keine Therapie, unsere medizinischen Therapien im Haus haben deshalb immer Vorrang. Der Badetag ist ein freiwilliges Entspannungsangebot“, unterstreicht der Alltagsbegleiter. Er hat sich intensiv mit der Wirkung von Aromen beschäftigt und dazu fortgebildet, möchte aber nicht in Konkurrenz mit dem medizinischen Angebot treten. „Natürlich kann man subjektiv eine Wirkung feststellen. Eine Bewohnerin berichtet mir immer, dass Sie im Wasser keine Schmerzen hat“, ergänzt Maier. Er wolle mit seinem Angebot der Farbkleks im Pflege-Alltag zwischen Arztterminen, Physio- und Ergotherapie sein.
Zusätzlich zum Bade-Angebot ist Florian Maier Vertrauensperson, Mutmacher und kompetenter Berater, wenn es um den Weg zurück in den Alltag geht. Er ist selbst schwerbehindert und hat den kompletten Reha-Prozess durchlebt. Von der Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement im SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd, mehrere Jahre im Wohnheim auf dem Campus, Arbeitslosigkeit bis hin zum eigenständigen Wohnen, ist er seinen Weg ins selbständige Leben gegangen. Inzwischen arbeitet er seit rund zwei Jahren als Alltagsbegleiter in der SRH Pflege. „Natürlich habe ich auch selbst noch das ein oder andere Päckchen zu tragen, aber ich kommen jeden Tag gerne zur Arbeit und freue mich, in gewisser Weise auch Vorbild für die Bewohner:innen zu sein“, verrät der 32-Jährige abschließend.
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